Erfolgsstrategien Social Media Recruiting mit Facebook – Teil 3
Tutorial Teil 3: Wie schalte ich meine Stellenanzeigen optimal bei Facebook?
Mittlerweile können Sie Werbeanzeigen bei Facebook sehr genau auf Ihre jeweiligen Ziele ausrichten. Möchten Sie z.B. für eine spezielle Stelle rekrutieren, so könnten sie die Werbung auf diese Vakanz ausrichten und „Klicks auf die Webseite“ als Werbeoption auswählen. Möchten Sie hingegen mehr „Gefällt mir“-Angaben, um eine nachhaltige Community bei Facebook aufzubauen, so sollten Sie eher die zweite Option wählen. Da wir hier ein fortgeschrittenes Tutorial abbilden, möchte ich Ihnen gern zeigen, wie Sie für eine konkrete Stelle mittels Ihrer Werbeanzeige bei Facebook rekrutieren können:
Schritt 1
Wählen Sie bei der Werbeart „Klicks auf die Webseite aus“ und tragen Sie die URL (idealerweise als Short-Link) zu Ihrer Stellenanzeige auf Ihrer Webseite ein. Wichtig: Die größten Erfolge erzielen Sie, wenn Sie zu einer Job-Page verlinken, bei welcher Bewerber die Option haben, sich direkt mit wenig Aufwand auf Ihre beworbene Anzeige zu bewerben. Denn: umso mehr Klicks für die Bewerbung nötig sind, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bewerbung zum Abschluss gebracht wird.
Schritt 2
Laden Sie Bilder hoch, die den Job bildlich optimal beschreiben oder lassen Sie durch Facebook das Titelbild Ihrer Stellenanzeige automatisch übernehmen.
Schritt 3
Bearbeiten Sie Ihren Werbetext so, dass Ihre Bewerberzielgruppe in wenigen Worten angesprochen wird. Hier empfiehlt es sich, Ihre KKV für diese Stelle (hier z.B. Job beim Automotive-OEM) bzw. Ihr Unternehmen einzutragen.
Schritt 4
Wählen Sie die Zielgruppe aus, die am besten zu Ihrer Stellenanzeige passt:
Wählen Sie zunächst aus, aus welchem Ort, welcher Region oder aus welchem Land Bewerber Ihre Stellenanzeige sehen sollen. In diesem Beispiel haben wir „Ganz Deutschland“ ausgewählt, da es sich beim vorliegenden Unternehmen um einen Automotive-Konzern handelt, wofür viele Bewerber auch bereit zu einem Umzug wären. In anderen Fällen macht es mehr Sinn, den genauen Ort anzugeben, wenn eine Umzugsbereitschaft wenig wahrscheinlich ist und keine Home Office o.Ä. angeboten werden kann. So schließen Sie Bewerbungen mit wenig Erfolgswahrscheinlichkeit aus.
Um die Passung von Bewerbern im Vorfeld positiv zu beeinflussen, bietet es sich an, unter „Präzise Interessen“ mithilfe von Hashtags („#“) passende Interessen auszuwählen. In unserem Beispiel sind das „#Customer relashiponship management“ oder „#Kundenbindung“. Das Hashtag vor dem Interesse „Kundenbindung“ bewirkt, dass auch ähnliche Begriffe wie „Kundenbindungsmanagement“ gefunden werden. Facebook schlägt Ihnen auf dieser Basis weitere Keywords vor. Gehen Sie sparsam damit um, denn diese Keywords bestimmen, wer Ihre Anzeige sieht. Liegt das Interesse zu fern von den Inhalten der Stelle, so wird Ihre Anzeige wohl kaum Beachtung finden, bzw. wird Ihr Budget ohne Erfolg zügig aufgebraucht werden.
Anhand der Berufserfahrung können Sie das Mindest- und Maximalalter der Kandidaten ableiten und ebenfalls filtern. Laut AGG sind Altersangaben immer schwierig, wenn Sie Bewerber lediglich aufgrund Ihres Alters ausschließen. Das sollte natürlich nicht geschehen. Das ein Job, der ein Hochschulstudium erfordert, jedoch i.d.R. nicht von einem 13-jährigen (siehe Facebook-Voreinstellung) bewerkstelligt werden kann, ist jedoch ebenfalls klar. Daher ist diese Auswahl nicht diskriminierend, sondern für die Erfüllung des Zwecks (Ansprache von Bewerbern mittels Profilabgleich durch Facebook) notwendig.
In unserem Beispiel sehen Sie rechts oben im Bild die Anzahl der maximal erreichbaren Personen, die Ihrem Zielgruppenprofil entsprechen: 116.000 Personen. Möchten Sie die Zielgruppe quantitativ erweitern, wählen Sie mehr präzise Interessen aus, anstatt die Angaben wieder auf eine allgemeine Personengruppe zu reduzieren. So stellen Sie sicher, dass Sie lediglich die interessanten Bewerber erreichen.
Schritt 5
Sie können weitere Einschränkungen vornehmen, z.B. im Hinblick auf die Sprache. Soll der Bewerber deutsch und englisch sprechen können, so wählen Sie diese beiden Sprachen aus. Wie Sie sehen, führt das zu weniger erreichbaren Personen (hier: 8.000 Personen weniger), jedoch steigt auch hier die Relevanz der Zielgruppe für die ausgeschriebene Position, wenn der Bewerber ohne diese Sprachkenntnisse nicht geeignet wäre.
Schritt 6
Benennen Sie Ihre Kampagne, am besten mit dem Stellentitel, damit Sie nachfolgend in der Facebook-Statistik Vakanzen auseinanderhalten können. Wählen Sie nun Ihr Tagesbudget für Ihre Anzeige. Anhand des vorgeschlagenen Gebots pro Klick (hier 0,34-0,59 €) können Sie ableiten, welches Budget Sie benötigen. Zudem schlägt Ihnen Facebook ein Gebot vor, das in der Regel so beibehalten werden kann. Anstelle des Tagesbudgets können Sie jedoch auch ein Laufzeitbudget wählen, das durch Facebook dann automatisch auf den Tag und die Laufzeit hin optimiert wird (insbesondere bei wenig Erfahrungen mit den Werbeanzeigen sinnvoll). Bei diesem Laufzeitbudget können Sie beispielsweise den Betrag angeben, den Sie auf anderen Jobportalen für eine Schaltung investieren würden. Wenn Sie die Anzahl und Qualität der Bewerbungen von konventionellen Jobbörsen und Ihrer Facebook-Anzeige gegenüberstellen, werden Sie Ihren Erfolg auch unmittelbar messen können.
Schritt 7
Überprüfen Sie Ihre Bestellung und geben Sie diese frei.
Schritt 8
Ihre Anzeige wird durch Facebook geprüft und anschließend freigegeben (sofern die Inhalte keinen Nutzerbestimmungen widersprechen). Prüfen nun regelmäßig Ihre Statistiken auf Reichweite und behalten Sie Ihre Webseite im Blick (wie viele Klicks auf die jeweilige Vakanz kamen über Facebook?).
Tutorial Teil 1-3: Fazit
Wir haben uns heute die Möglichkeit der Direktansprache auf Facebook angesehen. Zugegeben, diese Methode ist noch nicht ganz ausgereift. Mir war es jedoch wichtig, mit Pauschalaussagen aufzuräumen. Auch Facebook kann als Tool für die Direktansprache im Social Media Recruiting genutzt werden. Außerdem haben wir uns Facebook aus Sicht des Employer Branding angesehen. Ohne seine KKV als Arbeitgeber zu kennen und richtig zu kommunizieren, stellt sich – Offline oder in anderen Online-Kanälen – nicht der maximale Erfolg ein (meist gar keiner). Daher sind die Personalmarketingabteilungen gefragt, ehe die Facebook-Maßnahmen in Angriff genommen werden sollten. Und zuletzt: Die Facebook-Werbeanzeige eignet sich auch sehr gut für die Stellenschaltung. Sie laufen mit dieser Maßnahme nicht Gefahr einen Imageverlust zu erleiden (wie im Beispiel der Direktansprache via Facebook), erreichen jedoch auch die richtige Zielgruppe und erlangen mehr Bekanntheit für Ihre Vakanz und Ihr Unternehmen.
Wir hoffen dieses Tutorial hat Ihnen gefallen und war nützlich für Ihre tägliche Arbeit. Wenn wir Sie – insbesondere auf dem Weg zum KKV unterstützen können – sprechen Sie uns gern an. Ansonsten bleiben Sie dabei.
Guten Tag,
ich bin mir nicht sicher ob es gut ist facebook zur Stellensuche zu nutzen. Regionale Onlienportale wie z.B. http://augsburgerjobs.de/ zur Stellensuche sind sehr sinnvoll, aber irgendwo sollte die Grenze zwischen Job / Suche und Privat Person gewahrt werden.
Ich z.B. bin auch Facebook privat unterwegs und das soll auch so bleiben. Wenn ein Arbeitgeber mich auf Facebook suchen sollte, nun meine Einstellungen sind so, das es nicht möglich ist, denn ich denke das geht ihn nichts an. Ebenso würde ich nie auf Facebook nacht Arbeit suchen.
Gruß
Evelina
Hallo Evelina,
vielen Dank für die Reaktion. Wie beschrieben kann man Facebook auf unterschiedliche Arten im Recruiting einsetzen. Facebook wird in Deutschland meistens zu Employer Branding Zwecken eingesetzt, was sicher Sinn macht, da viele Bewerber hierzulande doch eher irritiert wären, wenn sie dort direkt angesprochen würden. Ihre Bedenken haben aus meiner Sicht durchaus Bestand, wie wir im Artikel zur Direktansprache mit Facebook auch schon beschrieben haben.
Viele Grüße,
Karin Hohn