Erfolgsstrategien Social Media Recruiting mit Facebook – Teil 1
Viele Personalabteilungen haben 2011 angefangen, mit eigenen Facebook-Seiten an den Start zu gehen. Die Ziele sind oft unklar und noch unklarer ist, wie man den Erfolg der Maßnahmen messen kann – soweit nichts Neues. Dieses Tutorial soll jedoch – zumindest einen kleinen – echten Mehrwert schaffen und Ihnen nicht die Schwierigkeiten mit Facebook vor Augen führen, die Sie ohnehin selbst kennen. Vielmehr geht es hier um eine kleine Anleitung für Fortgeschrittene, um die eigene Facebook-Page zu reflektieren und ggf. anzupassen.
Tutorial Teil 1: Direktansprache geeigneter Kandidaten mit Facebook
Wenn Sie sich zum Ziel gesetzt haben, Kandidaten für eine ganz bestimmte Position zu finden, dann denken Sie wahrscheinlich in erster Linie nicht an eine Direktansprache bei Facebook, oder? Die meisten Facebook-Mitglieder (vor allem in Deutschland, denn international sieht das Bild ganz anders aus!) wollen auf Facebook nicht direkt angesprochen werden, weil sie es als privates Netzwerk empfinden. Diesen „Schutz“ der Privatsphäre sollten wir als Personaler besonders achten (auch rechtlich). Es gibt allerdings durchaus Ausnahmen: Facebook-Mitglieder, die beruflich orientierte Gruppen gründen, um sich mit anderen aus ihrem Berufsumfeld auszutauschen. Das sind übrigens genau die intrinsisch motivierten Kandidaten, die ein grundlegendes Interesse an ihrem Job hegen – also genau die, die wir als (Social Media-) Recruiter gewinnen wollen. Diese Kandidaten signalisieren bereits eine grundlegende berufliche Nutzung von Facebook.
Eine kleine Anleitung, wie Sie diese Kandidaten auf Facebook finden und direkt ansprechen:
Schritt 1: Geeignete Facebook-Gruppen finden
Gehen wir davon aus, wir suchen einen Java-Entwickler deutschlandweit. Geben Sie im Suchschlitz die Begriffe „Java AND Entwickler“ (die Boolesche Operatorensuche funktioniert natürlich auch hier J) ein, so werden Sie aufgrund der deutschen Bezeichnung „Entwickler“ wahrscheinlich auch nur die Deutschen Java-Communities finden. Sie sehen im Screenshot, dass es eine offene Facebook-Gruppe namens „Java EE Entwickler Deutschland“ gibt. Es sind zwar nur 19 Mitglieder angemeldet – es könnten aber genau die 19 Mitglieder sein, die sich in anderen Portalen nicht gefunden hätten.
Schritt 2: Treten Sie der Gruppe bei
Klicken Sie auf die Gruppe, so öffnet sich die obige Ansicht. Sie sehen also, dass diese Gruppe, der Sie einfach beitreten können, mit den Facebook-Profilen der Gruppenmitglieder verlinkt ist. Klicken Sie auf eines der verlinkten Profile, so kann dieses öffentlich oder privat sein. Bei privaten Profilen ist die Bewertungsmöglichkeit des Profils zunächst eingeschränkt. Mit Ihrem Unternehmensprofil kommen Sie hier nicht weiter.
Schritt 3: Kandidaten mit privatem Profil ansprechen (Achtung: kein Massenmailing!)
Wechseln Sie jedoch in Ihr persönliches/privates Profil und suchen nach den Kandidaten, die Ihnen zugesagt haben, so können Sie diesen eine Nachricht mit dem Hinweis auf Ihr Jobangebot senden. Zugegeben, das alles kostet Zeit, aber das ist Ihnen sicher auch bewusst. Warum lohnt es sich trotzdem Social Media Recruiting mit Facebook zu betreiben?
Facebook hat mehr als eine Milliarde User. International ist die Skepsis gegenüber Facebook als Instrument im Karrierekontext oder im Recruiting eher gering. Sie erreichen genau den Kandidaten, der am besten zu Ihrer Funktion passt, selbst wenn er im letzten Winkel der Erde sitzt J Bei Positionen die leicht zu besetzen sind, lohnt sich dieser Aufwand nicht. Bei Positionen, die Sie allerdings nur schwer besetzen können und/oder bei denen Sie international auf der Suche sind, lohnt sich der Aufwand allemal und wird bei entsprechender Expertise in der sensiblen Ansprache bei Facebook auch zum Erfolg führen. Problematisch ist natürlich, dass Sie Ihr privates Profil verwenden. Von einer Massenansprache bei Facebook ist übrigens abzuraten, weil man sonst schnell gegen die Nutzerbestimmungen verstößt, mit endgültigen Konsequenzen.
Fazit
Man kann also festhalten: Recruiting für eine bestimmte, schwer zu besetzende und internationale Stelle über Facebook kann funktionieren. Da es aber sehr viel Aufwand bedeutet und v.a. in Deutschland noch nicht durchgedrungen ist, sollte dieser Weg zunächst langsam angetestet werden (Keine Massenansprachen! Nur selektives Vorgehen). Das Ziel konkrete Stellen auf Facebook durch Direktansprache zu besetzen, kann demnach nicht das primäre Ziel von Personalabteilungen sein, die ohnehin alle Hände voll mit allen Themen rund um HR zu haben.
Ein Ziel, das durch eine eigene Facebook-Fanpage jedoch zumeist angestrebt wird, ist die Pflege der eigenen Arbeitgebermarke. Doch nicht wenige Unternehmen beklagen, dass ihr Engagement keine Reaktionen hervorzurufen scheint. Meistens ist das auch so. Man sollte nur unterscheiden, warum.
Im nächsten Tutorial werden wir uns mit Employer Branding bei Facebook befassen. Schauen Sie wieder in unserem Blog vorbei.
Fotos:
Facebook-Screenshots Job Ambition GmbH
Flickr (http://tinyurl.com/omkyzq5)
Wenn Sie diese Fotos verwenden, achten Sie auf dieselben Quellangaben. Gleiches gilt natürlich auch für unseren Text.
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