Erfolgsstrategien Social Media Recruiting mit Facebook – Teil 2
Tutorial Teil 2: Employer Branding mit Facebook
Während große und bekannte Konzerne ohnehin über eine starke Marke verfügen, die auch auf die Arbeitgebermarke ausstrahlt, beklagen sich mittlere und kleine Unternehmen über mangelnde Resonanz ihrer Employer Branding Bemühungen bei Facebook. Dies liegt nicht an dem Portal selbst, sondern wohl eher an der grundlegend gering ausgeprägten Bekanntheit der Unternehmen. Die Bitkom bestätigte vor kurzem jedoch wieder, dass der Fachkräftemangel in der IKT-Branche beispielsweise hauptsächlich mittlere und kleine Unternehmen betrifft. Ein Teufelskreis also. Wie kann man den Teufelskreis durchbrechen?
a.) (Arbeitgeber-)Markenkern bestimmen: Was bieten Sie an Karrieremodellen und Optionen an, die andere nicht bieten können? Was sind die Werte, die Ihrem Tun und Handeln zugrunde liegen?
b.) USP´s als Arbeitgeber bestimmen. Oder aus meiner Sicht treffender – was sind Ihre Komparativen Konkurrenzvorteile (kurz: KKV, weitere Infos bei Prof. Klaus Backhaus)?
Um Ihre KKV´s als Arbeitgeber zu bestimmen, stellen Sie sich folgende Frage:
Was kann ich meiner Bewerberzielgruppe/meinen Bewerberzielgruppen anbieten, das…
… meiner Zielgruppe wirklich wichtig ist und
… von meiner Zielgruppe wahrgenommen wird und
… dauerhaft ist und durch meinen Wettbewerb nicht schnell imitierbar ist?
Bei unseren Consultingprojekten verbringen wir viel Zeit mit genau diesen Fragen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein großer IT-Dienstleister bietet als Arbeitgeber auf den ersten Blick nichts anderes als seine Wettbewerber. Das Unternehmen ist neben anderen Bereichen im IT-Consulting und im Inhouse-Consulting tätig. In Gesprächen mit den beiden Leitern der Abteilungen konnten wir feststellen, dass insbesondere der Bereich Consulting nur beschwerlich Zuwachs erhält, da Bewerber laut Stellenanzeige eine 100%ige Reisebereitschaft mitbringen mussten. Zudem erfuhren wir, dass der Leiter des Inhouse-Consultings sich hingegen über die gut ausgebildeten Consulting-Mitarbeiter freute, die nach einiger Zeit im Consulting-Bereich mit viel Reisebereitschaft nun eine Anstellung suchten, bei der sie sich mehr ihrer Freizeit und Familie widmen konnten (Inhouse-Funktion). Der KKV in diesem Fall war ein neues Modell, das wir gemeinsam mit unserem Kunden aufgesetzt haben: den Employee-Life-Cycle. Hierbei kann ein Mitarbeiter perspektivisch von einer Consulting in eine Inhouse-Consulting-Funktion wechseln, d.h. kann sich bei veränderten Lebensumständen innerhalb des Unternehmens entsprechend seinen Wünschen verändern (KKV hier: Job und Privatleben in Einklang bringen können). Dieser Employee-Life-Cycle wurde in die Stellenausschreibungen der beiden Geschäftsbereiche aufgenommen (und der KKV wurde – wie sich in anschließenden Vorstellungsgesprächen zeigte – durch die Zielgruppe auch wirklich als Vorteil gegenüber anderen Unternehmen wahrgenommen). Da für den Employee-Life-Cycle eine besondere Konstellation an Geschäftsfeldern (Consulting & Inhouse Consulting) notwendig ist, war dieser KKV auch nicht ohne weiteres durch den Wettbewerb imitierbar.
Das o.g. Beispiel ist nur ein spezifischer KKV, der alleinig in diesem Beispiel Anwendung fand. Daher muss jedes Unternehmen, das sich künftig bei Facebook & Co. als Arbeitgeber präsentieren möchte, zunächst die grundlegenden Marketingaspekte berücksichtigen, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wichtig daher: Wenn ihre Facebook-Seite nicht den gewünschten Erfolg bringt, überlegen Sie zunächst, ob Sie Ihre KKV als Arbeitgeber bereits gefunden haben und diese angemessen darstellen. Dies ist die Grundlage für alle anderen Bemühungen.
Natürlich ist die Kenntnis der eigenen KKV nur ein Anfang. Jetzt gilt es, diese an Ihre Zielgruppe zu kommunizieren und sich mit ihr auszutauschen. Wenn Sie jedoch kein Publikum haben, müssen Sie zunächst Interessenten aufbauen. Wie? Ich gehe davon aus, dass Sie bereits auf Ihre Seite aufmerksam machen (z.B. E-Mail-Signaturen mit Facebook-Buttons, Hinweis auf Facebook-Seite bei Life-Events wie Messen, usw.). Deshalb gehen wir am besten gleich zur unumgänglichen Tatsache über. Ohne Werbung zu Schalten werden Sie als eher unbekanntes Unternehmen keine Aufmerksamkeit bei Facebook erzielen. Daher lohnt sich ein kontinuierliches (kleines) Budget. Denn wer regelmäßig Werbung schaltet, erhält auch höhere Response-Raten auf die eigenen Beiträge, so zumindest unsere Erfahrungen.
Im nächsten Tutorial geben wir Ihnen eine kleine Anleitung zur Schaltung von Stellenanzeigen bei Facebook an die Hand. Schauen Sie wieder in unserem Blog vorbei.
Foto: Andalib (CC-BY-2.0)
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