Stellenanzeigen im Videoformat
Als Head of Social Media Recruiting befasse ich mich täglich mit dem Thema Recruiting und somit auch mit der Gestaltung von Stellenanzeigen. Dabei sind mir im vergangenen Jahr immer wieder Stellenanzeigen im Videoformat aufgefallen. Um als Unternehmen aus der Masse hervorzustechen, gilt es heute „andere Wege“ zu gehen. Ob diese jedoch erfolgversprechend sind, ist eine Frage der Herangehensweise.
Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten und/oder Anbieter für Stellenanzeigen im Videoformat. Hier möchte ich Euch einige Beispiele aufzeigen, die mir gut gefallen:
- Loopende Videos á la Vine oder Coub: Ja, auch so können (Teile von) Stellenanzeigen beispielsweise aussehen. Bei Vines oder COUBs handelt es sich um max. 6 bzw. 10 Sekunden lange Video-Loops, die in Endlosschleife weiterlaufen. Der Vorteil hierbei ist sicherlich die kurze Dauer des Videos. Der Bewerber wird hier nicht mit Informationen überschüttet, bekommt aber interaktive Eindrücke aus dem Unternehmen. Er erfährt jedoch zugleich leider nur relativ wenig über das Unternehmen oder die Vakanz, so dass kurze Videos meist nur in Verbindung mit „herkömmlichen“ Stellenausschreibungen bzw. als Ergänzung zur Stelle auf der Website sinnvoll sind.
- Clipessence: Clipessence bietet ein Format an, bei dem Job-Videos in zwei Teile strukturiert werden. Zum einen den immer gleichbleibenden Teil (etwa ein Drittel der Länge), der die Firma als Arbeitgeber vorstellt und zum anderen den spezifischen Stellenteil, der den Arbeitsplatz, den Chef, die Kollegen die Stellenbeschreibung und die Anforderungen zeigt. Hier ist der Informationsgehalt innerhalb des Videos deutlich höher als im vorangegangenen Beispiel.
- Cliprecruiter: Ein Beispiel, das mir persönlich sehr gut gefällt, ist Cliprecruiter, da die Vorgehensweise einfach ist und es Beispiele zusehen gibt. ClipRecruiter verpackt den Inhalt der Stellenanzeige in ein Erklärvideo. Ziel ist es, eine ansprechende und innovative Präsentation der offenen Stelle zu gestalten. Einsetzbar ist der ClipRecruiter in Jobbörsen, Social Media und auf der jeweiligen Webseite. Für die Erstellung eines solchen Videos orientiert man sich am Aufbau der Textanzeige und gliedert den ClipRecruiter in 3 Bereiche: 1) Das Unternehmen: Präsentation, 2) Der Job: Qualifikationen, 3) Der Job: Aufgaben & Möglichkeiten. Mit der Interactive-Variante kann ClipRecruiter auch zu einem interaktiven Schauplatz werden. Hier kann der Bewerber aktiv, durch eine intelligente Storyline, die Inhalte beeinflussen, die ihm angezeigt werden. So ist es z.B. möglich, mehrere Jobs eines Unternehmens in einem ClipRecruiter-Video zu verpacken.
- Unternehmensfilme / Erklärvideos: Zudem gibt es die Möglichkeit Unternehmensfilme (oder Erklärvideos) zu drehen und diese dann für Recruiting- bzw. Employer Branding-Zwecke einzusetzen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche hier z.B. gut dargestellt sind.
Als Fazit habe ich für mich gezogen, dass Stellenanzeigen im Videoformat auf jeden Fall eine gewisse Länge nicht überschreiten und zudem glaubwürdig und praxisbezogen sein sollten. Transportiert werden sollte in jedem Fall die Kultur im Unternehmen. Das kann man in solch einem Video gut darstellen.Die Fakten (z.B. Muss-Kriterien und Berufserfahrung) kann man schließlich auch der Stellenanzeige entnehmen.
Die Vorteile sehe ich demnach ganz klar in der individuellen Gestaltung solcher Clips. Dadurch kann man sich von der Masse abheben. Zudem gewinnen mögliche Bewerber „bildhafte“ Eindrücke vom Unternehmen, die aus einer Stellenanzeige nicht hervorgehen (können). Als einen Nachteil sehe ich meist die Kosten. (Hochwertige) Video-Formate sind relativ teuer und rechnen sich zumeist nur dann, wenn für eine Vakanz mehrere Bewerber gesucht werden.
Zudem sollte man sich vorher Gedanken über die Zielgruppe machen, die angesprochen werden soll. Nur so kann man das Video auch so gestalten, dass das Interesse der gesuchten Bewerber geweckt wird.
Foto: Ongig
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