HOME-OFFICE – MITARBEITERBEFRAGUNG UND ZUKUNFTSAUSSICHT
WER HÄTTE DAS GEDACHT?!
Nun ja, zumindest war es für die meisten zu erwarten. Geschrieben habe ich diesen Beitrag zum Thema Vor- und Nachteile von Home Office bereits am 10 Januar 2021. Doch gewissermaßen zum Glück für mich als Content Creator – das Thema Home-Office ist nach wie vor top aktuell! So kann dieser Beitrag doch noch veröffentlicht werden. Und glaub mir: Es wäre zu schade, wenn es dieser Beitrag nicht auf den Blog geschafft hätte!
JOBBI HOLMES ERMITTELT:
Echte Vor- und Nachteile von Home-Office
Beiträge zum Thema Home-Office, die gibt es mittlerweile in Fülle. Auch über „vermeintliche“ Vor- und Nachteile. In diesem Beitrag geht es allerdings nicht um theoretische Argumente für oder gegen das Home-Office. Unser Blog Maskottchen Jobbi Holmes nimmt dich heute mit an die Tatort Front: An die Home Office Desks unserer Mitarbeiter – der Ambitionaries. Denn dem Weitwinkel der Laptop Kameras bleibt vieles verborgen. Nicht allerdings der Lupe unseres geschulten Detektiv Fisches.
NEW WORK, NEW WORLD:
Als C**ona noch ein Kaltgetränk war
Kürzlich haben wir in einer unserer Innosessions das Thema Home-Office, speziell Remote Work behandelt und diskutiert. Jedoch nicht im Zusammenhang mit C**ona, sondern als Zukunftstrend: „Remote – Arbeiten in der Zukunft“. Oder #NewWork, wie es im LinkedIn Glossarium heiße würde.
Denn: Remote Work und Home-Office sind keine reinen C**ona-Phänomene, sondern echte Zukunftstrends. Um zumindest eine Studie aus einem vorherigen Beitrag wieder aufzugreifen: Wir sprechen von einem Zuwachs an Remotetätigkeit von 159% über die letzten 12 Jahre . Und damals war C**ona noch ein erfrischendes und alkoholisches Kaltgetränk, das am besten ohne Maske genossen wurde.
HINTER DEN KULISSEN:
Wie stehen unsere Mitarbeiter bei Job Ambition zu Home-Office & co.?
Als Teil der der Innosession wollten wir die Meinung unserer „Ambitionaries“ zum Thema Remote und Home-Office wissen: „Was denkt ihr darüber? Was sind in euren Augen Vor- und Nachteile?“
Um persönliche Einblicke in die privaten Haushalte unserer Kollegen zu bekommen, haben wir uns für eine anonyme Umfrage über Mentimeter entschieden (die Ergebnisse findet ihr am Ende des Beitrages). Und eines kann vorweggenommen werde: Der Kreativität und Auslebung unserer Kollegen im Home-Office sind wenig Grenzen gesetzt! 😉
VORTEILE:
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- FLEXIBILITÄT
Auch bei nur zwölf Mitarbeitern bilden die genannten Vorteile von Remote- und Home-Office-Work das gesamte Spektrum ab. Angefangen mit den klassischen Vorteilen: Mehr Zeit durch entfallene Staus und zeit-intensiver Arbeitswege, mehr Flexibilität im Alltag, Pausen, die effektiv für Haushalt, Einkäufe und Nickerchen genutzt werden können.Ergänzt durch späteres Aufstehen. Es scheint ganz so, als würden unsere Mitarbeiter viel Wert auf ausreichend Schlaf legen – zu Recht! Und ja, auch der klassische Home-Office Dresscode inklusive Jogginghose und Birkenstock Sandalen fand in der Liste der Vorteile seinen Platz (aka „Wohlfühlhose). Damit ist wohl klar, was mit den Vorteilen „Wohlfühlfaktor“ und „entspanntes Arbeiten“ gemeint ist. - PRODUKTIVITÄT
Doch die wahrgenommenen Vorteile von „Work out of the Office“ gehen deutlich über die offensichtlichen Vorteile von Zeitersparnis und Flexibilität hinaus. Ein weiterer Vorteil ist die gesteigerte Produktivität und die „konzentrierteren Arbeitsphasen“.
Und Tatsache, auch Studien können diese Aussage belegen: So ergab zum Beispiel eine internationale Großstudie im Januar 2019, bei der 15.000 Berufstätige aus 80 verschiedenen Nationen befragt wurden, dass 85% der Befragten eine Produktivitätssteigerung im Unternehmen durch mehr Flexibilität wahrnahmen.Besonders bemerkenswerte Zahlen liefert ein Versuchsaufbau von Chinas größter Reiseagentur Ctrip, durchgeführt von Stanford Professor Nicholas Bloom. Eine Gruppe von 500 Freiwilligen wurde in zwei gleich große Testgruppen aufgeteilt. Eine Gruppe arbeitete weiter im Büro, die andere in 100% Home-Office-Tätigkeit. Und tatsächlich: Die Home-Office Testgruppe war deutlich produktiver: „äquivalent mit einem vollen Arbeitstag“. - HEIMISCHE KANTINE
Und nun ja, manche anderen Vorteile sind weniger organisatorisch rational. Aber auch diese Vorteile haben ihre Berechtigung. So zum Beispiel besserer Kaffee und besseres Essen. An dieser Stelle sollen zwei Dinge gesagt werden: Erstens, unser Kaffee-Vollautomat ist gar nicht so schlecht… Und zweitens Entschuldigung an unseren Essenslieferanten. Aber mit den Kochkünsten unserer Mitarbeiter kann dieser wohl nicht mithalten. - HYGIENE?!
Ob guter Kaffee nun erfolgsrelevant ist, darüber kann man diskutieren. Andere wahrgenommenen Vorteile gehen allerdings auch darüber hinaus. So zum Beispiel, dass Remote und im Home-Office keine tägliche Dusche notwendig ist („No shower needed“). Auch wenn wir den Tribut an den Klimaschutz wertschätzen, sind wir in Momenten wie diesem doch froh darüber, dass es noch keine Videokonferenzen mit Geruchsübertragung gibt. Wie versprochen (oder vorgewarnt): Wir nehmen dich heute mit hinter die Kulissen.
- FLEXIBILITÄT
NACHTEILE
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- ISOLATION
Die wahrgenommenen Vorteile decken also wahrlich das gesamte Spektrum ab. Doch ist trotz Wohlfühlhose und Nickerchen nicht alles rosig bei uns im Home-Office. Denn es gibt ganz klar auch Nachteile, wie: Vereinsamung, Isolation, fehlender Austausch mit Kollegen, nicht gelebter Unternehmenskultur und einem Mangel an sozialer Interaktion. Fakt ist, egal ob introvertiert oder extrovertiert.
Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen den Austausch miteinander. Es gab wohl kaum einen Arbeitstag, der nicht durch ein gemeinsames Lachen mit den Kollegen im Office aufgeheitert werden konnte. Das fällt durch räumliche Distanzierung weg. Denn auch wenn in Zeiten der Digitalisierung das Zusammenfinden in Online-Konferenzen möglich ist, wird die Zunahme an Telefonaten und Online Meetings eher als Nachteil und nervig angesehen (s. auch Beitrag zum Thema „Zoom-Fatigue). Zudem haben Online-Meetings ihre Grenzen und „Kreativ-Meetings sind schwierig“. - PRODUKTIVITÄT UND ÜBERSTUNDEN
Andere Nachteile konkurrieren direkt mit der angesprochenen Produktivitätssteigerung und dem Gewinn an Zeit. Denn auch wenn wir durch Home-Office Tätigkeit Zeit beim Arbeitsweg und Duschen sparen, neigen wir zu mehr Überstunden und kürzeren Pausen. Gerade in Kombination mit 8 Stunden ausschließlich digitalem Arbeiten kann das schnell zu Prokrastination führen.
Weitere Nachteile sind direkt dem Arbeiten lokal im eigenen zu Hause geschuldet, wie schlechtem Internet und schwerem Abschalten, da die Grenzen zwischen Beruf und Alltag verschwimmen. Interessant wird es vor allem, wenn wir erneut die Studie der chinesischen Reiseagentur Ctrip hinzuziehen. Nach Ablauf des Testversuchs wurden die Teilnehmer aus der Home-Office Testgruppe gefragt, ob sie sich vorstellen können, Ihre Tätigkeit weiter von zu Hause auszuüben. Und obwohl alle Teilnehmer über einen Heimarbeitsplatz verfügen sprachen sich 50% der Testgruppe dafür aus ins Office zurück zu kehren. Soziale Isolation und Einsamkeit waren zu groß.
- ISOLATION
FAZIT: HELLO NEW WORK!
Im Anschluss an die anonymen Befragungen wollten wir gemeinsam besprechen, wie wir final zum Thema Remote und Home-Office stehen. Denn, wir wollen nicht vergessen: Das Thema unserer Innosession war nicht Home-Office zu Lockdown Zeiten, sondern Remote Work als Arbeitsmodell der Zukunft. Und hier waren wir uns alle einig: Remote wird auch zukünftig Einzug in unser Arbeitsleben halten – und zwar im positiven Sinne.
Denn beim gemeinsamen Besprechen der Nachteile wurde uns einstimmig klar, dass es eigentliche keine Nachteile von Home-Office und Remote Work sind, welche genannt wurden, sondern Nachteile von Lockdown und C**ona. Unter anderen Gegebenheiten würden diese Nachteile nicht existieren: Für einen Tapetenwechsel oder bei schlechtem Internet kann man von einem Co-Working Space arbeiten, bei fehlendem sozialem Austausch die Mittagspausen mit Nachbarn und Freunden verbringen und bei Problemen vom Abschalten von der Arbeit eine flexible Pause einlegen, um eine Runde joggen zu gehen.
Remote Work bietet uns bisher unbekannte Freiheiten und persönliche Entwicklungschancen, in dem die eigene Gestaltungsfreiheit den strukturellen Einfluss unseres Jobs auf unser Leben übertrifft. Neue Lebenskonzepte entstehen und auf einmal wird es möglich werden, als Digitaler Nomade zu leben, ohne zuvor ein eigenes Unternehmen gründen zu müssen.
LÖSUNGSANSATZ FÜR DIE ZUKUNFT: DAS HYBRID MODELL
Wir sehen Home-Office und Remote Work in Zukunft als eine Art Hybrid-Modell. Siemens geht hier als deutsches Vorzeigeunternehmen voran und etabliert ein Remote-Hybrid Modell als internationaler Standard, in dem Mitarbeiter drei Tage Remote arbeiten können, aber dennoch Offices und Co-Working Spaces vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt bekommen.
Auch Unternehmen wie Google, SAP und Microsoft verfolgen bereits seit mehreren Jahren ähnliche Ansätze. Im Endeffekt ist es eine sehr personenabhängige Frage, ob einem Remote Work liegt oder nicht. Manche brauchen feste Strukturen, Vorgaben und eine klare abgrenzbare Arbeitsumgebung.
Andere verfügen über genügend Eigenmotivation und Selbstdisziplin, verspüren einen gewissen Freiheitswunsch und wollen ihr Leben mehr selbst gestalten. Sie wollen von verschiedenen Orten auf der ganzen Welt oder eben von zu Hause arbeiten. Die Erfindung des Internets erschließt uns eine komplett neue Welt – und es ist an der Zeit, diese Welt zum Positiven zu nutzen: Freie Wahl von Arbeitsplatz und Wohnort, mehr individuelle Ausrichtung des Berufsalltags und ein selbstbestimmteres Leben.
Wir schreiben unsere Beiträge im Blog nur in einem Geschlecht. Alle Beiträge sollen ausnahmslos alle Menschen ansprechen, egal welchen Geschlechts (m/w/d), welcher Religion, welcher Hautfarbe, welcher sexueller Orientierung oder welcher Herkunft. Wir stehen für Offenheit, Gleichberechtigung und für ein respektvolles Miteinander.
Kontakt zum Autor:
https://www.linkedin.com/in/sven-daniel-fraede/
sven.fraede@jobambition.de
Bildquelle: eigene Bilder
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