Employer Branding & warum die Arbeitgebermarke so wichtig ist
Wer für das Recruiting im Unternehmen zuständig ist, erlebt den „War of Talents“ hautnah und weiß, wie schwer es ist, die besten Kandidaten für vakante Stellen zu rekrutieren. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe (KMU) bekommen den Fachkräftemangel mit voller Härte zu spüren.
Was kann man also tun, um die besten Talente anzuwerben? Welche neuen Wege kann man gehen?
Eines der momentan wichtigsten Mittel ist die Erarbeitung einer Arbeitgebermarke – das sogenannte Employer Branding. Darunter zu verstehen ist die Erstellung einer unternehmensstrategischen Maßnahme, um das Unternehmen als attraktiven, konsistenten, unterscheidbaren und v.a. glaubwürdigen Arbeitgeber zu präsentieren. Laut Prof. Dr. Armin Trost der Hochschule Furtwangen gehören folgende Aspekte zu einer erfolgreichen Employer Brand:
- Vergütung, Karrieremöglichkeiten & Zusatzleistungen
- Arbeitsumfeld und Standort
- Work-Life- Balance
- Produkt- und Unternehmensmarke
- Unternehmenskultur und Managementqualität
Studien in den USA und Großbritannien, wo das Potential der Arbeitgebermarke bereits seit längerem stärker ausgeschöpft wird als in Deutschland, zeigen, dass eine strategisch fundierte Arbeitgebermarke signifikante Korrelationen aufweist mit:
- einer Erhöhung der Identifikation der Arbeitnehmer
- organisationellem Commitment
- der Leistungsbereitschaft sowie
- einer Senkung von Krankenstand und Bürodiebstahl
Employer Branding ist eine Teildisziplin des Marketing und so sollte es auch gehandhabt werden: Die Zielgruppe steht im Fokus aller Betrachtungen! Besonders wichtig ist es dabei, seine Zielgruppe genau zu kennen und seine Ziele konkret zu analysieren, um anschließend die Strategie und Maßnahmen passgenau festlegen zu können. Deshalb muss der erste Schritt die Recherche sein.
Hierfür reicht es aus, sich allein diese eine Leitfrage zu stellen:
Was wünscht sich meine Zielgruppe und was ist ihr wirklich wichtig?
Dabei sollte man aber nicht nur von der EINEN Zielgruppe ausgehen. Vielmehr gibt es zahlreiche Zielgruppen, wie Praktikanten, erfahrene Spezialisten, Führungskräfte oder Berufseinsteiger, die es ganz unterschiedlich anzusprechen gilt. Wir müssen insbesondere lernen Social Media richtig zu nutzen, zu analysieren und die Beiträge auf XING, LinkedIn und Facebook zu deuten. Denn es geht den High Potentials nicht immer nur um die gleichen Themen wie „Leidenschaft, Teamgeist und Entwicklungsmöglichkeiten“. Gefragt sind v.a. Kompetenz, Vitalität und Anpassungsfähigkeit. Eine Übereinstimmung der Werte des Unternehmens mit denen der potentiellen Mitarbeiter steigert die Effizienz des Recruitings und letztendlich die Qualität der eingehenden Bewerbungen.
Welchen Nutzen hat Social Media im Zusammenhang mit der Arbeitgebermarke?
Allein im deutschsprachigen Raum verzeichnen die Netzwerke XING und LinkedIn zusammen ca. 17 Mio. User. Dies birgt nicht nur im Bereich „Direct Search“ ein riesiges Potential. Unternehmen können zielgruppenspezifischen Content streuen und so die Fachkräfte inhaltlich abholen und langfristig zu Fans des Unternehmens werden lassen. Auch hier ist ein strategisches Vorgehen gefragt. Gepostet werden sollte nur, was wirklich relevant und interessant ist. Mehr Beiträge führen nicht zwangsläufig zu mehr Interaktion oder Traffic. Ein Vorteil den LinkedIn gegenüber XING bietet, sind die Bewegtbild-Inhalte. Durch sie können Stimmungen geschaffen, gezeigt und geteilt werden und so wird die eigene Reichweite zusätzlich erhöht. Dies kann nicht nur die Bekanntheit im In- und Ausland steigern, sondern ganz nebenbei wird auch noch das gesamte Unternehmensbild geschärft und die Wiedererkennbarkeit verbessert.
Foto: karriere.at
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