Warum Social Media Recruiting bei vielen nicht funktioniert
Facebook, Twitter, Instagram – Social Media Plattformen sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken und spielen auch im beruflichen Kontext eine wichtige Rolle.
Die Social Media Recruiting Studie 2015 von Eva Zils zeigt, dass Unternehmen zur Rekrutierung von Kandidaten nach wie vor sehr stark auf die klassischen Wege wie Jobportale und die Ausschreibung von Stellen auf der Firmenkarriereseite setzen. Allerdings nutzen gut die Hälfte der Unternehmen auch Social Media Kanäle, um Kandidaten auf das Unternehmen oder vakante Stellen aufmerksam zu machen. Ist Social Media also doch nicht tot? Wir sagen ganz klar: Nein! Aber warum funktioniert Social Media Recruiting in vielen Unternehmen nicht?
Social Media Kanäle bieten unzählige Möglichkeiten zur Personalgewinnung und der Vermarktung der eigenen Unternehmensmarke. Die meisten Unternehmen nutzen allerdings, wenn überhaupt, nur einen Bruchteil der vorhandenen Potenziale. Einer der Hauptgründe für den häufig relativ oberflächlichen Umgang mit Social Media Kanälen liegt in der fehlenden Zeit vieler Personaler. Social Recruiting erfolgreich zu betreiben, ist eine sehr zeitintensive Aufgabe, für die oftmals nicht die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen. So verbringen die Mitarbeiter der in der Studie befragten Unternehmen im Schnitt lediglich 1,88 Stunden pro Woche mit Social Media Recruiting Aktivitäten. Ein fehlendes Budget erschwert den erfolgreichen Einsatz von Social Media zu Recruiting-Zwecken zusätzlich. Nicht zufriedenstellende Ergebnisse sind die Folge und führen zu einer sich weiter verstärkenden Restriktion vieler Unternehmen.
Meine Meinung dazu: Ich denke, dass viele Unternehmen Social Media als Allheilmittel im Recruiting angesehen haben. Es wurden zahlreiche Phantasiebegriffe ge- und performt. Jeder vermutete dahinter ein Mysterium. Einige hatten Angst, andere haben sich hineingestürzt und wurden enttäuscht und sehr wenige haben damit heute Erfolg. Der falsche Schluss wäre nun zu sagen, dass Social Media Recruiting „tot“ ist oder nichts bringt. Bei solchen Sätzen muss ich oft schmunzeln, verbringe ich doch 200 Tage im Jahr mit nichts anderem meine Zeit und sehe die Erfolge, die ich über andere Kanäle nie erzielt hätte. Mein Tipp für Unternehmen: Umdenken. Es geht nicht nur um den Kanal, über den man jemanden anspricht. Es geht immer darum, was man zu bieten hat und WIE man auf jemanden zugeht. So, wie Bewerber früher verzweifelt sind, dass sie so viele Absagen bekommen, müssen wir Personaler nun heute wohl lernen, damit umzugehen und es besser zu machen.
Foto: Death To Stockphoto
Kommentar schreiben