TRADE-OFF KREATIVITÄT UND BESTÄNDIGKEIT – WAS DIE KUNDENAUSWAHL MIT DEINER UNTERNEHMENSKULTUR ZU TUN HAT
„creativity is intelligence having fun“
So lautet ein berühmtes Zitat. Ein berühmtes Zitat von einer noch berühmteren Person: Albert Einstein. Und wenn Einstein das sagt, dann muss etwas dahinterstecken, oder?
In diesem Beitrag möchte ich dich erneut mit hinter unsere Kulissen nehmen … und das meine ich ernst! Heute bekommst du echte Einblicke. Denn es geht um die Rolle von Kreativität im Geschäftsalltag eines HR-Dienstleisters und die Bedeutung der Kundenauswahl. Um genau zu sein, um den vermeintlichen Trade-Off zwischen Kreativität und Beständigkeit.
Wie viel Freiraum für Kreativität können wir zulassen in unseren Projekten und unserer Herangehensweise, ohne an Beständigkeit und Solidität zu verlieren? Und welche Rolle spielt dabei die Auswahl unserer Kunden?
KREATIVITÄT ODER BESTÄNDIGKEIT? DAS IST HIER DIE FRAGE
Fakt ist: Wir sind ein ziemlich kunterbunter Haufen. Wir lieben es, uns kreativ auszutoben und mit neuen Ideen aufzufahren. Dennoch muss das Ganze in einem Rahmen von Organisation und Planbarkeit geschehen. Schließlich sind wir keine selbstlose Vereinigung von Creative-Natives, sondern ein wirtschaftliches Unternehmen. Was meine ich also damit, wenn ich von einem Trade-Off zwischen Kreativität und Beständigkeit spreche?
Was ist ein Trade-Off?
Schauen wir uns dafür zunächst den Begriff Trade-Off an: „Trade-off bzw. Austauschbeziehung beschreibt im Allgemeinen eine gegenläufige Abhängigkeit: Wird das eine besser, wird zugleich das andere schlechter“, heißt es dazu auf Wikipedia. Auch wenn die freie Internet-Enzyklopädie an mancher Stelle mit Glaubwürdigkeits-Problemen zu kämpfen hat: Eine sehr simple und treffende Beschreibung.
Bedeutet: Nimmt das Maß an Kreativität zu, nimmt die Beständigkeit ab. Und umgekehrt. Doch warum diese angebliche, negative Wechselwirkung?
Was ist Kreativität?
Kreativität kann nur entstehen, wo Freiraum ist. Kreativität ist, dem Denken spielerisch Lauf zu lassen. Dinge von einer neuen Perspektive zu betrachten, neu und vorbehaltslos anzugehen und Neues zu schaffen. Frei von Limitierungen, Regeln und Vorschriften. Diese sind ihre natürlichen Gegner. Wo das Denken eingeschränkt wird, dort kann Kreativität nicht gedeihen.
Was ist Beständigkeit?
Daher rührt die gegenläufige Wechselbeziehung zur Beständigkeit. Beständigkeit ist keine „schöpferische Kraft“ wie die Kreativität. Im Gegenteil: Beständigkeit lebt von festen Mustern, von Konstanz und von Planbarkeit. Disruptive und neuartige Ideen und Veränderungen sind nicht ihr Ziel, sondern gefährden sie.
BLICK HINTER DEN VORHANG
„Schön, danke für die Theorie-Stunde. Und was nun? Kreativität, oder Beständigkeit? Schließlich bin ich hier für die exklusiven Einblicke!“
Also gut, hier kommt deine Antwort: Wir für unseren Teil möchten beides miteinander vereinen. Ohne Kreativität fehlen Innovation und Spaß, ohne Beständigkeit die Verlässlichkeit und Planbarkeit. Allerdings möchten wir uns den Schwerpunkt der Kreativität bewahren. Für unsere eigenen, internen Projekte, als auch für unsere Kundenprojekte.
Denn das ist es, was uns ausmacht. Wir arbeiten unsere Projekte nicht stupide ab. Wir lieben es, uns in die Bedürfnisse unserer Kunden hinein zu fuchsen und neue Wege aufzuzeigen. Der magische Moment, wenn Leidenschaft und USP (Unique Selling Proposition) miteinander verschmelzen.
Die Inspiration zu diesem Beitrag und zu dieser Diskussion stammt aus einem Vier-Augen-Gespräch mit der Geschäftsführerin Karin bezüglich der Auswahl potenzieller Kunden. Denn der Kundenstamm hat einen maßgeblichen Effekt auf die interne Unternehmenskultur und darauf, wie viel Freiraum für Kreativität bleibt. Das sollte bei der Auswahl potenzieller Kunden beachtet werden.
DIE AUSWIRKUNG DER KUNDEN AUF KREATIVITÄT UND INTERNER UNTERNEHMENSKULTUR
Was genau meine ich damit? Schauen wir uns beispielsweise unseren Kundenstamm an. Es ist alles dabei: Von Automobilkonzernen, börsennotierten Bauunternehmen und etablierten Maschinenbauern bis hin zu Kleinunternehmen, Startups und Local Heros aus IT und Systemadministration.
Natürlich haben Sie alle eines gemeinsam: Bedarf an qualifizierten Fachkräften. (Vorzugsweise in der IT, dort sind wir besonders gut!) Und dennoch: Jeder Kunde benötigt einen anderen Ansatz. Das ist mitunter abhängig von Etablissement und Größe des Unternehmens.
Kleinunternehmen und Startups
Startups benötigen zum Beispiel einen komplett anderen Ansatz und eine andere Herangehensweise als große, etablierte Unternehmen. Startups sind die flinken, agilen Hasen im Projektgeschäft. Dinge wandeln sich schnell. Es braucht ein hohes Maß an Flexibilität. Diese Kultur der ständigen Veränderung lässt oft ein großes Maß an Kreativität zu. Hier können wir uns sich so richtig austoben. Schattenseite: Das kann an mancher Stelle Unruhe und Ungewissheit bringen.
Konzerne und etablierte Großunternehmen
Daher sind die Großunternehmen im Kunden-Portfolio eben genauso wichtig. Diese sind vielleicht nicht so flexibel und durch ihr Maß an Bürokratie nicht so offen für disruptive und neue Ideen wie kleinere Unternehmen. Allerdings bringen sie Beständigkeit mit sich. Nicht, dass Kundenprojekte größerer Unternehmen einfacher wären! Auch diese bringen ihre eigenen Herausforderungen mit sich.
DIE AUSWAHL UNSERER KUNDEN
In unserem Falle bedeutet das letztendlich: Wir brauchen beide Unternehmensformen in unserem Kundenstamm. Die etablierten Unternehmen bringen uns die benötigte, sicherere Basis. Die kleinen Unternehmen den Freiraum für kreative Entfaltung und neuartiges Denken.
Dabei entsteht zudem eine schöne Symbiose: Durch die Tätigkeit in beiden Geschäftsfeldern – der agilen Startup-Welt und der etablierten Szene der Konzerne – entstehen konstruktive Wechselwirkungen. Denn beide können voneinander lernen und profitieren. So bringen wir einen Teil des Startup-Spirits mit in die großen Unternehmen und helfen wiederum den Startups dabei, an nötiger Struktur zu gewinnen, um auch langfristig bestehen zu können.
DIE MISCHUNG MACHTS
So trägt die Mischung unserer Kunden zu unserer Unternehmenskultur bei, die aus einem Wechselspiel zwischen Kreativität und Beständigkeit geprägt ist. Ein Kundenstamm ausschließlich aus Startups und Jung-/Kleinunternehmen mag auf den ersten Blick lustig und unterhaltsam sein. Hat aber das große Potential, zu einer internen „Hetz-Kultur“ beizutragen. Das wiederum erstickt die Flamme der Kreativität. Ein Feuerwehrmann kümmert sich an erster Stelle nicht um das Aufsetzen neuer Konzepte, sondern ist viel zu sehr darauf bedacht, akute Feuer zu löschen.
Die Beschränkung auf Großkonzerne und etablierte Bestandskunden bringt hingegen Planungssicherheit mit sich – das nötige Fundament für Kreativität im Business-Kontext. Allerdings lassen Bürokratie und Strukturen an mancher Stelle weniger Handlungsspielraum zu. Die Flamme der Kreativität wird nicht entfacht und droht zu erlöschen.
Hier in Brasilien würde man sagen: Das eine ohne das andere wäre wie Goiabada ohne Käse (einer traditionellen brasilianischen Süßspeise): Langweilig und unvollständig.
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