Active Sourcing – der unpassende Begriff
Eine Stellenanzeige zu veröffentlichen und auf das Eintreffen passender Bewerbungen zu warten, ist schon seit Längerem nicht mehr der einzige und erfolgreichste Weg neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Möchte man offene Stellen schnellst möglich mit den passenden Kandidaten besetzen, so sind das Active Sourcing und das Social Media Recruiting als Ganzes seit geraumer Zeit ein wichtiges und nicht mehr wegzudenkendes Recruiting Tool geworden. Vor allem Fach- und Führungskräfte suchen in der Regel nicht mehr aktiv nach einer neuen Stelle, sondern werden von Personalern über Social Media Kanäle gefunden und durch eine personalisierte Direktansprache auf passende Vakanzen aufmerksam gemacht.
Zeitaufwendig aber effizient – die Recherche
Dieser Ansprache geht allerdings eine zeitintensive Recherche in den sozialen Netzwerken, in Blogs und Foren voraus. Die Recherche ist dabei nicht selten ein langwieriger Prozess ist, der Ausdauer, Spürsinn und Abstraktionsvermögen verlangt. Das Durchstöbern verschiedener Netzwerke, Social Media Kanäle, professioneller Blogs und Bewerberdatenbanken nimmt einige Zeit in Anspruch. Da beim Active Sourcing nur mit den Informationen gearbeitet werden kann, die von den Arbeitnehmern öffentlich bereitgestellt werden, ist es wichtig die Profile richtig zu lesen und in vielen Fällen richtig deuten zu können. Nicht jeder potentielle Kandidat hat ein perfekt gepflegtes Profil in Business-Netzwerken, daher können beim Active Sourcing bereits entscheidende Fehler gemacht werden. Die sogenannten Alpha-Fehler, bei denen man nicht geeignete Personen auswählt und die Beta-Fehler, bei denen man geeignete Personen nicht auswählt, obwohl sie geeignet wären.
Erfolgsversprechend – die Direktansprache
Das Active Sourcing in Business-Netzwerken und auch das Social Media Recruiting insgesamt sind daher keine Allheilmittel, sondern können vor allem dann sehr nützlich sein, wenn es sich um spezielle Stellenprofile handelt und zu erwarten ist, dass eine öffentliche Stellenausschreibung keinen nennenswerten Erfolg an qualifizierten Bewerbern bringen würde. Auch zur Vermeidung von Zusatzkosten für die Schaltung hochpreisiger Stellenanzeigen ist das Active Sourcing sehr sinnvoll und eine gut durchgeführte Direktansprache der passenden Kandidaten führt viel schneller zum gewünschten Erfolg.
Die Direktansprache über digitale Kanäle kann jedoch auch durch die Teilnahme an geeigneten Networking Events ergänzt werden und kann so letztendlich noch effizienter sein, da man durch die passgenaue Vorauswahl weniger Zeit mit nicht passenden Bewerbern verliert.
Foto: Screenshot LinkedIn
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